Begriffe

Das natürliche Heilvorkommen/mittel

Unter einem natürlichen Heilvorkommen/mittel versteht man ein ortsgebundenes natürliches Vorkommen wie Heil-Thermalwasser, Luft, Peloide (Moor, Schlamm und Erde), das ohne jegliche Veränderung der natürlichen Zusammensetzung eine wissenschaftlich anerkannte Heilwirkung erzielt.

NATÜRLICHE HEILVORKOMMEN & IHRE THERAPEUTISCHE WIRKUNG:

HEIL-THERMALWASSER

Die Anwendung bestimmter Wässer für Bade- und Trinkkuren stellt eine seit Jahrhunderten gepflegte medizinische Tradition dar. Ein Wasser wird nur dann als Heilwasser anerkannt, wenn es über spezifische Inhaltsstoffe verfügt, die in ihrer Ergiebigkeit eine wissenschaftlich anerkannte Heilwirkung ausüben.

THERMALBÄDER (Thermen) oder Heilbäder sind Badeanlagen, deren mineralstoffhaltiges Wasser mit einer natürlichen Wassertemperatur von mindestens 20 Grad Celsius einer Thermalquelle entspringt. Dieses warme Quellwasser dringt meist aus einer Tiefe von mehreren tausend Metern an die Oberfläche. Das Thermalwasser wirkt entspannend auf die Muskulatur und lindert mit seinen mineralischen Bestandteilen chronische Erkrankungen der Gelenke, aber auch Rheuma oder Allergien. Die Bädertherapie, auch Balneotherapie genannt, umfasst die therapeutische Anwendung natürlicher Heilquellen, Heilgase und Peloide.

ANWENDUNGEN:

BÄDER: Bei Bädern wird das Heil-Thermalwasser zu therapeutischen Zwecken genützt. Die Therapien umfassen Heilgymnastik in Bewegungsbecken und Unterwassermassagen. Das Spektrum der behandelten Indikationen reicht von Erkrankungen des Bewegungsapparates, Durchblutungsstörungen, bis zu Haut-, Herz- und Kreislauferkrankungen.

TRINKKUR: Bei der Trinkkur handelt es sich um die wiederholte Zufuhr eines Heilwassers über einen längeren Zeitraum. Trinkkuren haben eine schnelle Wirkung auf die Schleimhäute des Verdauungstraktes, wirken reinigend und entschlackend. Sie werden insbesondere bei Erkrankungen des Magen-Darmtraktes, bei Stoffwechselerkrankungen und bei Diabetes angewendet.

INHALATION: Bei der Heilwasserinhalation wird das Heilwasser durch spezielle Apparaturen zerstäubt. Dabei verteilen sich die Wassertröpfchen in der eingeatmeten Luft. Inhalationen haben insbesondere bei Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis eine positive Wirkung.

Peloide (Heilmoor, Heilschlamm, Heilerde)

sind durch geologische und/oder biologische Vorgänge entstandene Gemische, die in der medizinischen Praxis als Bäder, Packungen oder Umschläge angewendet werden. Das Heilmoor eignet sich besonders bei diversen Erkrankungen des Bewegungsapparates

Heilstollen

Die Therapie im Heilstollen kann als Form von Klimatherapie aufgefasst werden. Kuren in Heilstollen bewähren sich bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Atemwege. Radonwärmetherapie zeigt, bei 58% der Patienten eine ausgeprägte Verbesserung im Krankheitsverlauf bei Spondylitis ankylosans (SPA) gibt.

Kohlendioxid(CO2)

ist eines der wenigen ortsgebundenen natürlichen Heilvorkommen, das nicht als im Wasser gelöster Inhaltsstoff, sondern auch als Heilgas angewendet wird. Die wesentlichste Wirkungsgrundlage von CO2 ist eine starke Erweiterung der Blutgefäße mit dem Effekt einer Verbesserung der Durchblutung und der Sauerstoffversorgung der Zellen, Gewebe und Organe. CO2- Anwendungen werden daher bei chronischen Störungen der Funktionen von Herz und Kreislauf eingesetzt.

KURORTE & KURANSTALTEN:

KOMPETENZZENTREN FÜR IHRE GESUNDHEIT

Kurorte sind gesetzlich anerkannte Orte, in denen anerkannte örtliche Heilvorkommen genutzt werden und in denen die dafür erforderlichen Kureinrichtungen mit einer entsprechenden kurärztlichen Betreuung vorhanden sind. Sie unterliegen besonderen Qualitätsauflagen hinsichtlich Infrastruktur und Umweltgüte. Die österreichischen Kurorte sind „Kompetenzzentren für Gesundheit“ und blicken auf eine lange Tradition in Sachen Prävention zurück. Darüber hinaus bieten sie eine Vielzahl an Wellness-, Sport-, und Kulturangeboten.

Kuranstalten sind behördlich genehmigte Einrichtungen, die durch einen Kurarzt (fachspezifisch ausgebildeter Arzt mit Kenntnissen auf dem Gebiet der Balneologie und Kurorte-Medizin) beaufsichtigt werden. Ziel dieser Einrichtungen ist es den Kurgästen eine nachhaltig gefestigte Lebensstiländerungen und spürbare gesundheitliche Verbesserungen auch mit Hilfe natürlicher ortsgebundener Heilmittel zu erreichen.

Heilklimatische- und Luftkurorte

Auch klimatische Faktoren sind anerkannte natürliche ortsgebundene Heilvorkommen. „Luftkurorte“ müssen ortsgebundene klimatische Faktoren aufweisen, welche die Erhaltung oder Wiedererlangung der Gesundheit fördern. In „Heilklimatische Kurorte“ müssen sich diese Faktoren auf bestimmten Krankheiten besonders positiv auswirken. Diese Kurorte zeichnen sich durch kontrollierte Luftqualität und ein besonderes Bioklima aus. Wichtigsten Indikationen sind: Erkrankungen der Atemwege, Erholungsbedürftigkeit, Burn out, Rekonvaleszenz etc.